Kinostart: 22. August 2019
Eine Katastrophe hat die Menschheit völlig ausgerottet und den Planeten praktisch unbewohnbar gemacht. In einem Bunker, abgeschlossen von der Außenwelt, sollen neue Menschen entstehen, durch Embryonen, die von einem Roboter namens Mutter aufgezogen werden sollen. Die Tochter wächst dort nur im Kontakt mit Mutter auf. Ziel ist es, sie zur Mutter der zahlreichen noch zu erweckenden Embryonen zu erziehen. Als eine verletzte Frau auftaucht, die von ihr in den Bunker gelassen wird, und ihr eine völlig neue Version der Wahrheit präsentiert, gerät ihr Weltbild und die Beziehung zu Mutter ins Wanken. Gibt es doch noch andere Menschen, war sie die erste Tochter, und was sind die wirklichen Ziele von Mutter?
Die dänische Schauspielerin Clara Rugaard als Tochter, die in ihrer Heimat durch die dänischen Versionen der Lieder in der Disney-Serie Violetta bekannt wurde und in Amerika drei Filme vor ‘I Am Mother’ drehte (‘Teen Spirit’), die bei uns aber nicht zu sehen waren, ist die große Entdeckung des Films. Der australische Regisseur Grant Sputore schafft es mit seinem ersten Film, eine faszinierende Mischung aus Science Fiction, Thriller und einem dramatischen Kammerspiel abzuliefern, das neben spannender Unterhaltung mit unzähligen Twists nicht weniger als ethische Fragen nach dem Sein überhaupt zum Thema hat. Mutter wird im Original von Rose Byrne gesprochen, die verletzte Besucherin wird von Oscar-Gewinnerin Hilary Swank verkörpert, die es glänzend schafft, dass man bis zum überraschenden Filmende nicht weiß, wem man mehr glauben soll.
In Amerika wurde der Film direkt auf Netflix veröffentlicht, bei uns kommt er positiverweise ins Kino. Nach diversen Filmen (‘Cloverfield Paradox’, ‘Die Auslöschung’), die den Nicht-Netflix-Abonnenten und der großen Leinwand vorenthalten wurden, nun endlich mal das Gegenteil. Und das mit einem Film, der wirklich auf die Leinwand gehört.
Autor: Harald Ringel
